Was haben Ackerflächen, Ernährung und Klimaschutz miteinander zu tun?
Sehr viel. Die globalen Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Ressourcenverbrauch und Ernährung betreffen uns alle – und sind oft schwer zu durchschauen. Das Projekt "Weltacker Bremen" setzt genau hier an: Es will Verständnis schaffen und gemeinsam mit den Menschen Visionen für die Landwirtschaft, unser Essen und die Gemeinschaftsverpflegung von heute und morgen entwickeln und vermitteln.
Die Idee hinter dem Weltacker
Weltweit stehen jedem Menschen rechnerisch rund 2000 m² Ackerfläche zur Verfügung - für alles, was wir essen, tragen oder nutzen. Diese Fläche ist endlich und umkämpft. Wie wir sie nutzen, hat direkte Auswirkungen auf Umwelt, Klima und soziale Gerechtigkeit. Der Weltacker soll erlebbar machen, wie unsere Entscheidungen beim Einkaufen, Kochen und Essen Einfluss auf eine gerechtere und nachhaltigere Welt nehmen können.
Was erwartet uns auf dem Bremer Weltacker?
Der Weltacker wird auf 2000 m² in Bremen-Walle entstehen - in direkter Nachbarschaft zum Waldgarten Walle e.V. und dem Fleetgarten. Diese Kooperation schafft wichtige Synergien in Infrastruktur, Bildungsarbeit und Ehrenamtsförderung.
Ziel ist ein vielfältiger Lernort, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene praxisnah erleben können, wie Lebensmittel angebaut werden und was das mit Themen wie Biodiversität, Fruchtfolge, Wasserverbrauch oder Ernährungsgerechtigkeit zu tun hat. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der planetengesunden Ernährung (Planetary Health Diet) und der Verbindung von ökologischen und sozialen Fragestellungen.
Ein besonderer Lernort mitten in der Stadt
Der Bremer Weltacker wird ein Ort, an dem mit allen Sinnen gelernt werden kann. Ob beim "Flächenbuffet", bei Bodenproben oder einer interaktiven Wanderausstellung – hier wird Bildung ganz konkret und greifbar. Der Acker wird dabei nicht nur für geführte Gruppen geöffnet, sondern soll auch eigenständig und spontan zugänglich sein. Mit gut aufbereiteten Informationen vor Ort soll möglichst vielen Menschen einen niedrigschwelliger Zugang zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Nachhaltigkeit ermöglicht werden.
Schulen und Kitas sind ebenso eingeladen wie Senior:innen, junge Erwachsene oder Fachkräfte aus Küchen, Landwirtschaft und dem Lebensmittelhandel. Sie alle können das Projekt nicht nur besuchen, sondern auch aktiv mitgestalten – sei es durch Mitarbeit auf dem Acker, eigene Bildungsangebote oder Austauschformate.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es zudem, das ehrenamtliche Engagement zu stärken. Menschen mit unterschiedlichen Ideen, Erfahrungen und Fähigkeiten sollen sich einbringen und so gemeinsam ein lebendiges, vielfältiges Lernfeld mitten in der Stadt schaffen.