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Dialogforum für nachhaltige Verpflegung in Bremen

11.04.2024 im EG der VHS im Bamberger Haus / Forum Küche

Alle Interessierten waren am 11.04.2024 eingeladen, sich mit uns auszutauschen und gleichzeitig das neu eröffnete Bremer Kompetenzzentrum für Ernährung, das Forum Küche, kennenzulernen. Gemeinsam haben wir uns zu Ideen für die Weiterentwicklung der Ernährungssysteme in Bremen ausgetauscht. Teilgenommen haben Akteur:innen der gesamten Wertschöpfungskette, vom landwirtschaftlichen Betrieb, über die Verarbeitung und den Handel bis hin zu den Küchenteams sowie Cateringunternehmen und NGOs aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit.

Agenda

  • 14:00 Uhr Begrüßung durch Moderatorin Tanja Busse und kurzes Kennenlernen
  • 14:20 Uhr Aktuelles aus der Biostadt // Vorstellung Projekt WURZEL
  • 14:40 Uhr Forum Küche stellt sich vor
  • 14:55 Uhr Pause mit Bio-Snacks und Getränken
  • 15:30 Uhr Workshop 1: Zukunftsworkshop: Wie werden wir 2035 essen?
    durchgeführt vom Projekt We make Transition der Universität Bremen
    Workshop 2: Alternative Nahrungsnetzwerke und die Gemeinschaftsverpflegung
    mit Impulsen von Solawi Oldendorf & SuperCoop Bremen
  • 17:00 Uhr kurze Pause
  • 17:15 Uhr Vorstellung Ergebnisse Workshops
  • 17:50 Uhr Ausblick / Abschiedsworte
  • 18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Aktuelles aus der Biostadt und Vorstellung Projekt WURZEL

Als Mitglied unseres Teams präsentiert Jessica Nixon spannende Einblicke in unsere Arbeit.

Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen aus der BioStadt Bremen und das Verbundprojekt 'WURZEL'.

Hier kommen Sie zu unserer Präsentation (pdf, 1.8 MB).

Workshop 1: Zukunftsworkshop: Wie werden wir 2035 essen?

Der Workshop wurde durchgeführt vom Projekt " We make Transition" der Universität Bremen.

Bei dem Workshop wurde sich die Frage gestellt: Wie werden wir 2035 essen? Es wurde ein Zukunftsbild für 2035 gezeichnet, dass mit globalen und nationalen Trends aufgeladen wurde. Zuerst wurden Trends von den Moderator:innen der Uni Bremen vorgegeben und anschließend im Plenum weitere Trends gesammelt, diese sind:

  • Alternative Proteingewinnung (Algen, Quallen, Insekten, in-vitro-Fleisch)
  • Landwirtschaft in der Stadt
  • Technisierung von Küchen (KI, Robotik)
  • Mehr Bio
  • Regionalität
  • Bewusste Ernährung (Packung umdrehen im Supermarkt)
  • Transparenz
  • Abnahme von Fleischkonsum
  • Schere zwischen arm und reich verstärkt sich (Nahrungsgerechtigkeit, Bezahlbarkeit)
  • Fachkräftemangel
  • Kulturelle Vielfalt
  • Probleme in der Logistik
  • Konzentrierung landwirtschaftlicher Betrieb
  • Kooperation landwirtschaftlicher Betriebe
  • Zunahme von Allergien
  • Starkregen
  • Hochwasser
  • Dürren
  • Artenstreben
  • Überfischung der Meere
  • Flächenknappheit
  • Personas

In einem zweiten Schritt wurden zu vier verschiedenen Personas spezielle Wünsche und Realitäten im Zukunftsszenario 2035 erarbeitet. Dabei wurden die zuvor erarbeiteten Trends berücksichtigt.

Pino

  • Frühstück (gesundes & bewusstes Frühstück, Müsli, Brei, (getrocknetes) Obst, Nüsse)
  • In der Einrichtung zubereitetes Frühstück, keine Brotdosen
  • Mehr pflanzliche Alternativen
  • Fleisch- und fischloses Angebot
  • Essen als Querschnittsthema in allen Bereichen
  • Frischeküche oder Caterer
  • Mehr pädagogischer Alltag
  • Mehr Auswahl

Pauline

  • Motivierte, wache, mündige Kinder
  • Nicht-binäre oder multikulturelle Familie
  • Mehrgenerationenwohnen (immer jemand zuhause)
  • Alle Eltern arbeiten in mehreren Jobs Kochen ist zu Hause
  • Kostenfreie Verpflegung
  • Stressfrei
  • Gesunde convenience
  • Essen im Klassenraum (gemütlich, stressfreie Atmosphäre)
  • Kinder kochen mit in gemeinsamer Küche
  • Kostenloses Schulfrühstück
  • Kostenlose Komplettverpflegung
  • Verlässliches Freizeitangebot mit Snacks
  • Transfer des Erlernten nach Hause in die Küche
  • Akzeptanzsteigerung durch Eigenanbau
  • Tüte Chips oder convenience
  • Planetary Health Diet
  • Gärtnern und Landwirtschaft als Schulfach
  • Ernährung als Teil der Pädagogik in kleineren Gruppen

Erika

  • Intergenerationen Wohnen
  • Unterstützung in Pflege, Ernährung und Kochen (Robotik, Fachkräftemangel)
  • Thermomix-Variante für Ältere
  • Abwechslungsreiche & bezahlbare Essensangebote (allein, gemeinschaftlich, Essen auf Rädern)
  • Erreichbare Einkaufsmöglichkeiten (Hitze, Extremwetter)
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Fragwürdige Akzeptanz von neuen Lebensmitteln
  • Essensangebote gegen Vereinsamung
  • Quartierangebot Frühstück
  • Intergenerationen Kochen
  • Krankheiten

Adam

  • Kein eigener PKW,
    Hoher Anteil Lieferdienste
  • Schnelles, unkompliziertes Frühstück – Müsli, Kaffee
  • Mittagessen im Betrieb/ beim Kunden
  • Per App oder Roboter zubereitet
  • In einem Angebotsfach, Entnahme per Code bargeldlos
  • App-Nutzer
  • Optimierer Typ
  • Input von Außen (trends)
  • Konsument
  • Flexible Zeiten des Konsums
  • Bio eher unwichtig
  • Wenig Bezug zum Ursprung der Lebensmittel – weg von der Wertschöpfungskette
  • Arbeitet, konsumiert mobil – to go mit wenig Zeitaufwand

Single Adam

  • Viel Unterwegs
  • Wenn gönnen, dann Restaurant, gerne hochwertig
  • Zu Hause: convenient, Baukastenessen kochen, easy, Liebesdienste
  • Community + Konsum immer häufiger im digitalen Raum

Familien Adam

  • Mehr kommunikativ als beim Single, allerdings insgesamt wenig
  • Max 1 Mahlzeit gemeinsam, selten warm

Die Personas sollen in einem zukünftigen Workshop weiterentwickelt und gegebenenfalls in die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie einbezogen werden.

Workshop 2: Alternative Nahrungsnetzwerke und ihre Rolle für die Gemeinschaftsverpflegung

Impuls 1: SoLaWi Sophienhof
Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Sophienhof betreibt auf einer Fläche von 5 Hektar Gemüseanbau und bewirtschaftet insgesamt 90 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Aktuell bietet sie 360 Ernteanteile an, was bedeutet, dass bis zu 700 Personen mit frischen Erzeugnissen versorgt werden können.

Herausforderungen

  • Mangel an Arbeitskräften und Mitgliedern
  • Hoher Kilopreis des erzeugten Gemüses durch arbeitsintensive, kleinskalige Produktion
  • Gunststandort für Grünland, Gemüsekulturen sind benachteiligt

Möglichkeiten

  • Kooperationen mit Unternehmen, Gastronomie
  • Vereinzelte GV Einrichtungen beziehen bereits Gemüsekisten über andere Anbieter

Impuls 2: Mitmachsupermarkt Super-Coop Bremen
Die genossenschaftliche Initiative SuperCoop Bremen möchte eine nachhaltige und faire Einkaufsalternative anbieten.

  • Genossenschaft ist gegründet und wird zeitnah eingetragen
  • Ziel: "Zugang zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln für alle"
  • 100 Mitglieder aktuell mit Ziel 400 für die Eröffnung
  • Immobilie ist gefunden und Verhandlungen dauen an
  • Reduzierung der Personalkosten durch Mitarbeit von 3 Stunden pro Monat aller Mitglieder

Herausforderungen

  • Mitgliederakquise
  • Startkapital

Möglichkeiten

  • Kooperation mit GV Einrichtungen nach Startphase, sobald passende Strukturen aufgebaut wurden
  • Mitmachsupermarkt als Wachstumsmodell für Bio-Lebensmittel
  • Viel Austausch und Kooperationspotenzial mit anderen Initiativen weltweit

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